Programm

14-10-2014 (Dienstag)

Barbara Kopp: Laure Wyss - Leidenschaften einer Unangepassten. Biographie.

20:30

Die Schriftstellerin und Journalistin Laure Wyss (1913-2002) zählt zu den Pionierinnen eines feuilletonistischen, aktuellen Journalismus aus feministischer Sicht in der Schweiz. "Mit dem Unterschied zwischen journalistischem und literarischem Schreiben habe ich große Mühe" sagte sie in einem Gespräch, "ich war immer der Meinung , man schreibt gut oder man schreibt schlecht. Ich fand nie, dass das literarische Schreiben etwas Höheres sei als das journalistische", eine Sichtweise,
die sie mit Niklaus Meienberg, Hugo Loetscher, aber auch mit Tucholsky oder Alfred Polgar teilte. Zu ihrem hundertsten Geburtstag im vergangenen Jahr erwiesen ihr viele Schweizer Journalisten und
Intellektuelle ihre Referenz: Der Medienpionierin, Schriftstellerin und Feministin.
Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie in Stockholm. Nach dem Krieg kehrte sie in die Schweiz zurück und schrieb für Tageszeitungen und das Schweizer Fernsehen, für das sie das "Magazin der Frau" entwickelte. Ihr schriftstellerisches Werk umfasst Biographien und Bücher über das Altwerden und aktuelle gesellschaftliche Themen. Ihren 1950 geborenen Sohn zog sie allein auf.
Brillant erzählt Barbara Kopp den Werdegang der leidenschaftlichen Frau, die durchlebte, worüber sie schrieb. Ihre Biographie zeigt ein exemplarisches Frauenleben und zugleich ein Stück europäischer Medien- und Mentalitätsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg