Programm

04-11-2014 (Dienstag)

Ausstellungseröffnung und Lesung: "Wenn die Vögel leiser werden.Landschaftsfotographien von Rainer Meißle.

20:30

Es gibt sie noch, die Auen, die unsere Romantiker besangen - nicht nur an Rhein und Donau: Niederungen an Flüssen und Bächen, die mal hoch unter Wasser stehen, mal fast trocken sind, Biotope mit einer Flora und Fauna, die so nur in diesem Wechsel gedeihen können.

Auch an Elbe und Havel gab es sie, im Rhinower Ländchen, im Havelländischen Luch, in der südlichen Prignitz. Doch sie wurden trocken gelegt samt den Sagen ihrer störrischen heidnisch-slawischen Bevölkerung. Mancher, der bei dramatischen Elbe-Hochwassern Sandsäcke stapelte, wünscht sich nun mehr Überschwemmungsflächen als geplant.

 Die Fotografien von Rainer Meißle entstehen nicht aus der Klage über den Zustand der Flüsse.

Ihm geht es um den Respekt vor den Gewalten der Natur, darum, seine Faszination gegenüber dieser Landschaft einzufangen. "Mein Sehen hat gar nicht so viel mit den Augen zu tun, es ist eher ein Hören und Empfinden, wenn die Atmosphäre dichter wird, die Vögel leiser werden und das Licht einen Raum eröffnet, in dem man herumgehen und etwas finden kann."

 Rainer Meißle, geboren 1952 in Augsburg, wurde zum Fotografen ausgebildet und studierte dann Publizistik und Theaterwissenschaft an der FU sowie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Er ist seit 1991 freiberuflicher Filmemacher, Journalist und Fotograf, tätig u.a. für arte, 3sat, SFB/rbb und Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Er lebt und arbeitet in Berlin und in der Prignitz. Darüber hinaus ist er Projektleiter des Kulturzentrums "Judenhof" in Perleberg.