Programm

25-11-2014 (Dienstag)

Fanal und Ernüchterung (3) - Der große Sturm und das Aufräumen danach. Robert Kudielka spricht über den Zwischenfall des 1. Weltkriegs in der Kunstgeschichte Europas.

20:30

Der Erste Weltkrieg trifft die bildenden Künstler Europas auf dem Höhepunkt einer geradezu euphorischen Aufbruchsstimmung, die in ihrer Länder und Kulturen übergreifenden Tragweite bis heute einzigartig bleiben sollte. Die unmittelbare Reaktion darauf reicht von der Akzeptanz der Katastrophe als Voraussetzung einer grundlegenden Erneuerung der erstarrten Verhältnisse über die entschiedene Absage an die Vermengung künstlerischer und nationalistischer Motive bis hin zur radikalen Revision der eigenen Anschauungen und Ansätze. Entsprechend geteilt fällt am Ende die Bilanz aus: Die europäische Moderne ist nach 1918 nicht mehr dieselbe. Diese Veränderungen und ihre länderübergreifenden Konsequenzen während der Zwanziger Jahre sind Thema des dritten Abends der Reihe.

Prof. em. Dr. Robert Kudielka lehrte 1978-2010 Ästhetik und Theorie der Kunst an der HdK/UdK Berlin, hatte Gastdozenturen in England und Brasilien. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst der Moderne. 2003-2012 war er Direktor der Sektion Bildende Kunst in der Akademie der Künste Berlin.