Programm

12-05-2015 (Dienstag)

Dorota Danielewicz: Auf der Suche nach der Seele Berlins.

20:30

Aus dem Polnischen von Arkadiusz Szczepanski

Dorota Danielewicz begibt sich in ihrem Buch auf die innere Spurensuche in der Stadt, indem sie das Lebensgefühl ihrer Einwohner erforscht. In Begegnungen und Gesprächen mit Lebenden, aber auch in fiktiven Spaziergängen mit toten Autorinnen und Autoren entsteht ein farbenfrohes Kaleidoskop einer Stadt, die sich in einem dauernden Wandel befindet. Andere Facetten dieses Kaleidoskops sind realitätsnahe  Rückblicke auf historische und in nächtlichen Träumen um längst vergangene Ereignisse - zum Beispiel die Nacht der Mauerbaus, die die Autorin vorgibt, an der Seite Willy Brandts erlebt zu habe.

Es sind fast sechzig kleinere Kapitel, die Titel tragen wie „Als ich zur Türkin wurde“, „Liebe im Tränenpalast“, Eine Polonaise mit Hochhuth“ oder „Tänze unterm Kastanienbaum“. Die Autorin hat sie zu einem gut lesbaren Buch zusammen gefügt, das Neuberlinern Vorschläge für eigene Erkundungsgänge geben und bei den älteren Lesern die eigenen Erinnerungsströme aktivieren kann.

Dorota Nanielewicz wurde im polnischen Posen geboren und siedelte 1981 mit ihren Eltern ins damalige West-Berlin über. Sie studierte Ethnologie und Slawistik an der Freien Universität Berlin und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach einem Aufenthalt in New York, wo sie für die Vereinten Nationen arbeitete, war sie als Rundfunkjournalistin über zwanzig Jahre für den rbb (früher SFB) tätig. Sie lebt in Berlin.