Ulrich Voß, Jahrgang 1938, ist Schauspieler und war in ungezählten Rollen am Berliner Ensemble, am Deutschen Theater und an der Volksbühne zu sehen, aber ebenso im "Polizeiruf", "Tatort" und "SOKO Wismar". Und gehört hat ihn man als die Stimme von Robert Mitchum, Lee Marvin, Anthony Quinn und anderen. Zwei Jahrzehnte lang war er Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Geboren und aufgewachsen ist er in Rostock, und am Rostocker Volkstheater begann auch seine Laufbahn.

 Auf ganz andere Weise kehrt er nun in die Stadt und nach Mecklenburg zurück - als Autor eines wunderbar verrätselten Romans, dessen figurenreiches Panorama an Barlach erinnert, an Bobrowski und auch an Uwe Johnson, nicht zuletzt im trockenen Idiom der norddeutschen Menschen. Und doch hat dieser Roman um Suhrbier, der schon in der ersten Zeile für tot erklärt wird, eine ganz eigene Handschrift. Natürlich ist Rostock nicht Rostock, und was heute spielt und was gestern, ist auch nicht immer klar. Und das ist bekanntlich nicht nur mit dem Blick auf die untergegangene DDR so.

Da ist so vieles lebendig im toten...

Ulrich Voß, ein Meister des Sprechens, artikuliert hintergründige, sarkastische, versponnene, philosophisch durchwehte Geschichten und bleibt zugleich in einer randscharfen Realität.