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Klabautermann und Vagabund, Dichter, Stückeschreiber, Kabarettist und Romancier – viele Sparten hat der 1890 in Crossen an der Oder geborene Alfred Georg Henschke ausprobiert, obwohl ihm keine lange Lebenszeit vergönnt war. Von Jugend an krank, wurde im Alter von 22 Jahren eine Tuberkulose in unheilbarem Stadium diagnostiziert. Dennoch führte er ein unstetes Leben, schrieb viel und von innerer Unruhe getrieben Gedichte, Chansons, Theaterstücke, Prosa und Zeitschriftenartikel in „Die Neue Rundschau“, „Der Brenner“, „Pan“ u.a.. Er liebte das urbane Leben, lebte in Berlin, Stuttgart und München, wo er sich in Bohémiens- und Intellektuellenkreisen am wohlsten fühlte. Aus gesundheitlichen Gründen musste er sich aber auch häufig in Lungenheilstätten aufhalten.
1916 lernte er in Davos seine erste Frau kennen, die zwei Jahre später, nach der Geburt der gemeinsamen Tochter, an tbc starb. Für Carola Neher, die er 1924 in Berlin traf, schrieb er das Theaterstück „Der Kreidekreis“ nach einem chinesischen Schauspiel, das 1925 an mehreren deutschen Theatern aufgeführt wurde und Brecht als Vorlage für seinen „Kaukasischen Kreidekreis“ diente.
Er starb 1928 in Davos und wurde in seiner Geburtsstadt beerdigt. Seine Werke erschienen unter vielen verschiedenen Pseudonymen, von denen Klabund das bekannteste ist.