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Ilma Rakusa ist die Tochter einer ungarischen Mutter und eines slowenischen Vaters. Die ersten Lebensjahre verbrachte sie in Budapest, Ljubljana und Triest und lebt seit 1961 in der Schweiz. An den Universitäten Zürich, Paris und Leningrad studierte sie Slawistik und Romanistik und wurde für eine Arbeit über russische Literatur promoviert.
Sie arbeitet als Übersetzerin, Publizistin und Universitäts-Dozentin.Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und erhielt neben vielen Preisen auch den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung.
Einsamkeit mit rollendem ‚r‘
„In der Steppe groß geworden, wo die Erde ein Teller ist und der Himmel darüber unfassbar weit. … Die Häuser ducken sich flach, die Viehherden verschmelzen mit dem Horizont, der Mensch … ein Punkt in der Landschaft.“
In 14 Geschichten werden Geschichten von Menschen beschrieben, die freiwillig oder unfreiwillig Reisende sind, Entwurzelte mit rätselhaften, oft dramatischen Schicksalen.
Aufgerissene Blicke
Ilma Rakusa beschreibt „ein unvergleichliches Jahr in einer unvergleichlichen Stadt“ (Verlag). Diese Stadt ist Berlin. In einer Fülle von Eindrücken und Begegnungen werden Zeiten und Biografien offenbar, die von der Autorin mit aufmerksamer Wahrnehmung dokumentiert werden in einer Sprache, die Poetik und besten Journalismus vereint. „Berlin ist für mich ein Scharnier aus Ost und West geblieben, eine Stadt, die mir meine Herkunft aus dem Osten bewusst macht und gleichzeitig Zukunft bereithält, ist sie doch ständig im Umbruch, unterwegs zu sich selbst,“