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Für die junge Spanierin Maite ist das Studium in München vor allem eine Chance, ihrem konservativen Elternhaus zu entfliehen. Ihre Heimat Valencia, berühmt für den Handel mit makellosen Orangen, wird ihr allmählich fremd. Sie verliebt sich in Carlos, der aus einer deutsch-spanischen Familie stammt, und befreundet sich mit seinem Großvater Antonio. Der alte Emigrant berichtet von nie gehörten Ereignissen und erzählt doch nicht alles. Eines Tages wird aus der Zuhörerin eine Fragerin: Wie gelangte ihr Vater in eine deutsche Wehrmachtsuniform? Und was verbirgt Antonio, auch wenn er Maite am Küchentisch von seiner Flucht aus Spanien erzählt? Am Rande eines Massengrabes aus der Franco-Zeit treten schließlich die Schicksale der beiden Familien ans Tageslicht.
"Verena Boos verbindet großes Erzähltalent mit historischer Präzision." Jan Brandt
"souveräne[...] Schriftstellerin, die sich unterschiedlichster Sprach- und Denkmuster bedient und stoffliche Vielfalt in einem großen erzählerischen Bogen zu spannen weiß." Stefanie Laaser, SWR2
Verena Boos wurde 1977 in Rottweil geboren und lebt in Frankfurt/Main. Sie studierte Anglistik und Soziologie in Konstanz und Glasgow und promovierte in Florenz über regionale Identitäten in Schottland und Katalonien. Sie erhielt den Mara-Cassens-Preis 2015 des Literaturhauses Hamburg für den ersten Roman.