Programm

20-02-2018 (Dienstag)

Braucht die Welt den Finanzsektor? Mit Mohssen Massarrat und Judith Dellheim. Moderation Michael Schneider.

20:30

Die Paradoxie von Geldreichtum auf der einen und eklatanter sozialer Rückentwicklung als Folge des Finanzmarktes auf der anderen Seite wird als Begleiterscheinung des derzeitigen Finanzmarktkapitalismus von den jeweils betroffenen Kreisen beklagt und in der Presse erörtert.

Machte der globale Handel mit Finanzprodukten 1975 nur 8 % des globalen Bruttoinlandsprodukts aus, so stieg diese Zahl bis 2015 auf 160 %. Im gleichen Zeitraum stiegen Staatsverschuldung und Massenarbeitslosigkeit dramatisch an, die Löhne sanken weltweit spürbar. Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer und zahlreicher. Der Sozialstaat wurde massiv abgebaut, die Gewerkschaften empfindlich geschwächt, Kinder- und Altersarmut haben deutlich zugenommen. 

m Gespräch zwischen Mohssen Massarrat und Judith Dellheim wird der Frage nachgegangen, ob es einen kausalen Zusammen-hang zwischen der sozialen Rückentwicklung und dem explosionsartig gewachsenen Finanzsektor gibt, und wie er überwunden werden könnte.

Mohssen Massarrat ist Professor im Ruhestand für Politikwissenschaft (Politik und Wirtschaft) an der Universität Osnabrück und schreibt in verschiedenen Medien.
Judith Dellheim ist Ökonomin und Referentin für Solidarische Ökonomie am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung.