Programm

18-01-2022 (Dienstag)

„Im Berg” Ein LebensBild zum 100. Geburtstag von Franz Fühmann

20:00

Präsentiert von Jürgen Tomm.

„Der Konflikt zwischen Dichtung und Doktrin war unvermeidlich” – mit dieser Erkenntnis begann die letzte Wandlung des Schriftstellers Franz Fühmann (1922 – 1984). Aufgewachsen in kleinbürgerlich-faschistischer Familie im Riesengebirge (heute Tschechien), wurde Fühmann als überzeugter Nazi Soldat an vielen Fronten. Dann Umerziehung in sowjetischer Gefangenschaft zum überzeugten Sozialisten. Aus lyrischen Bekenntnissen zum „Reich” wurden Oden sozialistischer Völkerfreundschaft. Doch im Laufe von dreißig Jahren als erfolgreicher Erzähler und Essayist in der DDR wurde Fühmanns Beitrag zur deutschen Literatur immer differenzierter und grundsätzlicher als Dichtung und subjektive Erlebnisform. Mit seinen Schlüsselbegriffen „Wandlung. Wahrheit. Wahrhaftigkeit. Ernst. Würde”charakterisierte Christa Wolf die Selbsterfahrungsarbeit Fühmanns, der nach seinem Protest gegen die Ausbürgerung Biermanns bis zu seinem Lebensende bespitzelt wurde. Trotzdem wurde er einer der wichtigsten Mentoren junger Autoren in der DDR.

Das LebensBild konzentriert sich auf Fühmanns Hauptthemen Mythos und Märchen, Arbeit und Wahrheit und dementsprechend auf die Essays über Barlach und Trakl und das große Romanfragment „Im Berg”.

Teilnahme nur mit bestätigter Anmeldung unter ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de
Für diese Veranstaltung gilt die 2G-Plus-Regel.