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Durch Anpassung zur „Eigentlichkeit“ - in Carl Sternheims glänzenden Komödien „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ findet die Wilhelminische Ära vor dem 1. Weltkrieg ihr ätzendes Konterfei aus falscher Moral und neuem Geld.
Durch Herkunft und Heirat ein reicher Mann, pendelte Sternheims Leben zwischen Theater und Sanatorium, zwischen Selbstüberschätzung und Arbeitsunfähigkeit, bis seine späten Werke nur noch wie Parodien der frühen Erfolge wie „Die Hose“, „Bürger Schippel“, „Der Snob“ oder "1913“ wirkten. Von der Kritik verrissen, als Jude von den Nazis vertrieben, starb Sternheim 1942 einsam und krank im belgischen Exil. In seiner Reihe „LebensBilder“ stellt Jürgen Tomm den Dramatiker, Erzähler und Essayisten Carl Sternheim in Licht und Schatten vor.