Im Februar 1993 entschließt sich eine Gruppe Berliner Frauen, obdachlosen Menschen warme Mahlzeiten aus Hotel-und Restaurantküchen zu bringen. Was als einmalige Aktion im kalten Winter gedacht war, entwickelte sich im Laufe von 30 Jahre zu einer der größten Sozialbewegungen der Bundesrepublik.

Sabine Werth, Initiatorin der „Berliner Tafel“ und bis heute die Impulsgeberin, ist quasi die Mutter aller Tafeln. Die studierte Sozialarbeiterin, 1957 geboren und aufgewachsen im Schöneberger Kiez, führt seither von unzähligen Ehrenamtlichen unterstützt und durch Spenden finanziert einen entschlossenen Kampf gegen Armut und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – mit schier grenzenloser Energie und großem Erfolg. Inzwischen gibt es 960 Tafeln in Deutschland, allein in Berlin werden jährlich 170.000 Menschen mit Lebensmitteln unterstützt. In Zeiten von Krieg und Inflation werden die Schlangen der Bedürftigen immer länger.

Der Erfolg ihrer Idee, von PolitikerInnen hochgelobt und mit Ehrungen bedacht, dokumentiert gleichzeitig ein politisches Armutszeugnis der reichen Bundesrepublik. Sabine Werth weiß darum und läßt sich trotzdem nicht entmutigen. Immer neue Aktionen sind unter ihrer Führung entstanden: LAIB UND SEELE mit 47 Ausgabestellen in Kooperation mit Kirchengemeinden, KIMBA macht Kinder neugierig auf gesundes Essen.
Mit pragmatischer Zuversicht macht Sabine Werth weiter, schaut unverdrossen in die Zukunft gemäß ihrem Motto „Und mit 90 gehe ich dann auf halbtags!“.

Alternativ: Ihr Zugang zum Livestream: https://youtube.com/live/R7EkCs4fdZk
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