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Moderation: Petra Fléing.
Wir setzen Buchstaben nebeneinander aufs Papier, sammeln unsere Gedanken, versuchen zu verstehen, was mit uns geschieht, sortieren, ordnen, werten. Um uns unsrer selbst zu versichern, ringen wir nach Worten und deren Bedeutungen, formulieren Texte. Man nennt es Schreiben. Damit versuchen wir, dem Chaos des Lebens auf die Schliche zu kommen. Das ist die eine Wahrheit. Die andere ist, dass die Sprache unsere Gefühle noch lange nicht gefügig macht. Darum gilt es, die Ordnung der Texte zu durchbrechen und ihnen das Chaos zurückzugeben.
Ulrike Damm mit Renate Flagmeier sprechen darüber, wie sich das Verfassen eines Romans und das handschriftliche Visualisieren des Textes aufeinander beziehen, gegenseitig durchdringen und beeinflussen.
Ulrike Damm, Schriftstellerin und Künstlerin, studierte Visuelle Kommunikation. Seit 1984 arbeitet sie als selbstständige Designerin, spezialisiert auf die Gestaltung von Büchern und Ausstellungen. Der im drava Verlag 2021 erschienene und im Mittelpunkt ihrer aktuellen Publikation stehende Roman „Kulp und warum er zum Fall wurde“ war ihr drittes belletristisches Werk. Als Künstlerin visualisiert sie ihre Texte in Schriftbildern, zu sehen in Einzelausstellungen und Büchern. Sie lebt, lehrt und arbeitet in Berlin und Südfrankreich.
Renate Flagmeier studierte Kunstwissenschaft und Romanische Literaturen in Berlin und Paris. Von 2007 bis Ende 2022 war sie wissenschaftliche Leiterin des Werkbundarchivs – Museum der Dinge in Berlin. Sie ist Autorin und Mitherausgeberin zahlreicher Publikationen und Kuratorin diverser Ausstellungen.