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Truman Capote, Südstaatenkind aus New Orleans, schrieb seine ersten Kurzgeschichten 16; mit 22, 1954, zählte er schon zu den wichtigsten Autoren seiner Generation Mit den Romanen „Andere Stimmen, andere Räume“ und „Die Grasharfe“ gewann er immer größere Bedeutung, umgab sich mit viel Prominenz und erlangte schließlich mit „Frühstück bei Tiffany“ Weltruhm.
Capote, der offen homosexuell lebte, wurde das Hätschelkind der High Society und genoss ein Leben als Exzentrik, liebte Skandale, litt aber zunehmend unter Depressionen, der Drogenkonsum blieb nicht aus.
Mit dem Tatsachenoman „Kaltblütig“ (1966) über die Morde an einer Farmerfamilie in Kansas und die Täter – wieder ein Welterfolg – schien ein neuer Anfang gemacht, die Presse machte ihn zum „Erfinder des New Journalism“, doch er hatte sich psychisch übernommen und rächte sich an denen, die ihn groß gemacht hatten, mit privaten Enthüllungen, was Ächtung und den endgültigen Absturz zur Folge hatte. Nach Aufenthalten in Sanatorien und Krankenhäusern starb Capote 1984 einsam in Los Angeles.