Programm

04-09-2025 (Donnerstag)

Buchpremiere: Hans-Peter Kunisch „Das Flimmern der Raubtierfelle. Rilke und der Faschismus”

20:00 - 21:30

Lesung und Gespräch
Moderation: Axel Haase

In den Briefen, die Rilke insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg mit der jungen Mailänder Fürstin Aurelia Gallarati-Scotti wechselte, offenbart der Dichter eine noch immer wenig bekannte und gern verdrängte Seite: Er zeigt offen Sympathien für den italienischen Faschismus und autoritäre Regime – Gallarati-Scotti widerspricht ihm mit humanistischer Klarheit, woraufhin sich Rilke nur noch tiefer verrennt.
In der Biografie gelingt mit erzählerischen Mitteln eine brillante Analyse, die das Werk eines der bekanntesten deutschen Dichter und seine politischen Überzeugungen in einen neuen Kontext stellt.

Hans-Peter Kunisch, geboren 1962, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Philosophie und promovierte über Musil, Schnitzler und Kafka. Für „Todtnauberg“ (2020), das die Beziehung von Paul Celan zu Martin Heidegger behandelt, hatte er vor Ort und in Archiven von Marbach bis Paris recherchiert und dort die letzten lebenden Zeitzeugen gesprochen. Er schreibt für Die Zeit‹, SZ, den WDR, DLF Kultur und das Philosophie Magazin.