Andreas Maier liest aus seinem Roman "Der Kreis"

15-09-2016 (20:30)

2010 begann Andreas Maier einen angeblich auf elf Romane angelegten Zyklus der Selbst- und Heimaterkundung. Nach "Das Zimmer", "Das Haus", "Die Straße" und "Der Ort" weitet sich die Perspektive in "Der Kreis" nur scheinbar wie bei einem Zoom auf die hessische Region Wetterau. Erkundet wird vielmehr eine innere Landschaft, die dennoch in engem Zusammenhang mit der Naturwahrnehmung steht bzw. deren Zerstörung. Aus Fragmenten von Geschichten und Erinnerungen entsteht eine Heimatkunde der eigenen Emotionalität, schön anmaßend und gänzlich unsentimental.

Das Kind steht in der Bibliothek seiner Mutter und versucht zu begreifen, was es vor sich hat: Bücher. Der Dreizehnjährige geht auf sein erstes Heavy-Metal-Konzert und erkennt gerade  dort, dass man es auch Ernst meinen kann mit Kunst und Existenz. Eine Theatertruppe bringt ihm schließlich die Rolle seines Lebens bei, und am Ende begreift er den wahren und einzigen Mythos der Kunst: Tu es.

Der Kreis ist eine Reflexion, wie aus Vorläufigem Unbedingtes entstehen kann, wie man sich die Motive seines Lebens durch Anverwandlung des Gegebenen erschafft, und schließlich darüber, wie man überall, auch als Kind, ständig auf der Suche nach dem ist, was die Welt und das eigene Ich im Innersten zusammenhält.

Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie im Bereich Germanistik. Er lebte wechselweise in der Wetterau und in Südtirol. Andreas Maier wohnt in Hamburg. Er gewann zahlreiche Preise und Stipendien.

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