Berliner Flaneure: "Fromme Gesänge" für Freiheit und Vernunft - zum 125. Geburtstag Kurt Tucholskys, vorgestellt von Frank Arnold und Hartmut Mangold

27-01-2015 (20:30)

Kurt Tucholsky ist bis heute den meisten präsent als der Verfasser von Romanen, Reiseberichten und als Lyriker, als Kabarettautor,  als Satiriker und Kritiker. Seine besondere Bedeutung für das politische Deutschland der Weimarer Republik hatte Kurt Tucholsky aber als einer der profiliertesten Journalisten wie als gesellschaftskritische und moralische Instanz im öffentlichen Leben seiner Zeit. Über Jahre hinweg prägte er als  zeitweiliger Mitherausgeber und als Autor „Die Weltbühne“ Siegfried Jacobsons und Carl von Ossietzkys.

Schon in den frühen Jahren der Weimarer Republik formulierte er die Gefahr die für die junge Demokratie von den undemokratischen militärischen und politischen Eliten ausging und Tucholsky sah bereits in den frühen zwanziger Jahren das zerstörerische Potential, das vom aufkeimenden Nationalsozialismus ausging. So klar sein Blick für die Fragilität dieser Demokratie ohne Demokraten war und so scharf und nachdrücklich er mit den zerstörerischen Kräften in Politik und Gesellschaft ins Gericht ging, so deprimiert war er letztendlich darüber, dass seine und die warnenden Stimmen anderer Intellektueller wirkungslos blieben und den Untergang der ersten deutschen Demokratie und „die Reise ins Dritte Reich“ nicht aufzuhalten vermochten; Tucholskys journalistische Stimme verstummte nach 1931 weitgehend; bereits im Jahre 1930 zog er nach Schweden, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1935 blieb, ohne noch einmal nach Deutschland zurück zu kehren.

Anhand von Briefen, satirischen und journalistischen Texten zeichnen Frank Arnold den Weg des politischen Publizisten Kurt Tucholsky von den Anfängen in der Weltbühne bis ins schwedische Exil nach.

Zurück