Bernd Oertwig liest aus seinen Berliner Shortstories

07-07-2016 (20:30)

Lakonisch, minimalistisch, präzise haben Shortstories zu sein und dabei spannend, dass man sie in einem Zug durchlesen muss. Bernd Oertwigs Shortstories erfüllen diese Bedingungen auf das Feinste. Es sind Schnappschüsse aus dem ganz gewöhnlichen Alltag, Begegnungen in Zügen, in Bars oder im Sommergarten am Funkturm. Bernd Oertwig liebt diese literarische Form, weil sie es ihm ermöglicht, Geschichten komprimiert zu erzählen und schnell auf den Punkt zu kommen. Nicht alle seiner Geschichten spielen in Berlin, aber viele in Charlottenburg, denn er liebt dieses Viertel, in dem er auch geboren ist. Als Schriftsteller und Stadtwanderer ist Oertwig vernarrt in seine Stadt.

Gleich nach seiner Lehre als Schriftsetzer wollte er Journalist werden und volontierte in der Lokalredaktion einer kleinen Zeitung in Hildesheim. Als er nach sechs Jahren endlich nach Berlin zurückkam, schrieb er als Sportreporter über Boxkämpfe und Autorennen und wurde schließlich Lokalchef in seiner Stadt. Daneben studierte er Kommunikationswissenschaften an der FU. Dann pendelte er eine Weile zwischen Berlin, Köln und Hamburg und schrieb Reportagen für Magazine und Wochenzeitungen. Vor 20 Jahren gründete er in Berlin eine Presse-Fotoagentur.

Er schrieb ein Buch über die Gladow Bande im Nachkriegsberlin, über den alten Ami Rik de Lisle beim RIAS und über die Tragödie der Berliner Handwerkerfamilie Loevy. Am liebsten aber schreibt er Shortstories, die er sich bei langen Radtouren durch seine Stadt ausdenkt.

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