Christoph Rüter zeigt seinen Dokumentarfilm "Rohstoff. Der Schriftsteller Jörg Fauser"

17-07-2014 (20:30)

Der Schriftsteller und Dichter Jörg Fauser wäre am 16. Juli 70 Jahre alt geworden. Er wurde 1987 in der Nacht nach seinem 43. Geburtstag auf der Autobahn bei München überfahren. Er hatte in Frankfurt und Berlin, eine Zeitlang als Junkie und Dealer in Istanbul und zuletzt in München gelebt. In den letzten Jahren ist sein Werk im Berliner Alexander Verlag neu erschienen.

Dieses Werk ist einerseits geprägt von Autoren wie Fallada und Roth, über die er schrieb, deutlicher jedoch von seinen angloamerikanischen Helden: Chandler, Burroughs, Bukowski, Ambler oder Graham Greene.

 "Fauser akzeptierte keine Trennung in Ernste und Unterhaltungsliteratur. Von den Roaring Sixties geprägt, schleuderte er gegen dieses Schubladendenken Gedichte, delirierende Cut-Up-Texte, dann bodenständige Erzählungen. Er machte Redaktionsarbeit für die Magazine »Tip«, »Lui« und »Transatlantik«, schrieb Kolumnen, Hörspiele, Songtexte und Reportagen. Den Durchbruch schaffte er in den achtziger Jahren mit Romanen und Thrillern wie "Der Schneemann" und "Rohstoff". Passend zu seiner professionell-journalistischen Sicht auf die Literatur, nannte er sich nicht Autor oder Dichter, sondern ›Geschäftsmann‹. Der etablierte Literaturbetrieb um Reich-Ranicki oder Jens akzeptierte ihn nie."

 In seinem Filmporträt inszeniert der Regisseur Christop Rüter den ebenso unkonventionellen Schriftsteller, DJ und Musikkolumnisten Franz Dobler bei der Spurensuche nach Jörg Fauser.

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