"...dass mir auf Erden nicht zu helfen war" Heinrich von Kleist (1777-1811) in einem LebensBild, vorgestellt von Jürgen Tomm

28-02-2017 (20:30)

Nur selten war der Tod eines Dichters Sache der Polizei. Beim Leichenfund 1811 am Kleinen Wannsee war er es. Das Ende Heinrich von Kleists war so widersprüchlich wie sein Leben - und die Zeit, in der dieses radikale Leben nicht gelingen konnte. Nach Polizei- und Augenzeugenberichten könnten die letzten Stunden von Kleist und Henriette Vogel so heiter und gelassen gewesen sein wie seit langem nicht mehr. Kleist hatte alles versucht, Deutschland unter napoleonischer Besatzung und der deutschen Literatur zu geben, was er zu geben hatte, aber die Zeitgenossen begriffen ihn nicht. Erst die Nachwelt bis in die Gegenwart hat seine Fragestellungen als ihre eigenen verstanden, auf dem Theater, in den Erzählungen, in seinen Schriften und Briefen.

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