Noch hat der NSU-Prozess kein Ende gefunden, da hat die NPD, die Partei der NSU-Freunde, schon einen Freispruch zweiter Klasse bekommen. Noch ist das NSU-Netzwerk nicht annähernd aufgeklärt, da darf einer dieser NPD-Nachfolgepolitiker von der AfD ungestraft vom tausendjährigen Deutschland fabulieren. In diese politische Landschaft hinein schreibt eine Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund über ihre Erfahrungen, ihre Erkenntnisse und ihre Gefühle zum NSU-Verbrechen. Sie kommen aus allen mögliche  politischen Gegenden: CDU-Mitglieder sind unter ihnen, Leute von der LINKEN und den GRÜNEN, auch Sozialdemokraten. Sie alle eint der schwere Schock des Generalverdachtes, den die deutschen Medien und Behörden während der Mordserie wagten in die Welt zu setzen: „Die haben gedacht, wir waren das!“ 

Am 21. 02. 2017 werden zwei der Autoren das Buch im Buchhändlerkeller vorstellen: Özge Pinar Sarp, Politologin aus Berlin, die seit vielen Jahren aktiv mitarbeitet in antirassistischen und migrantischen Initiativen, und Kemal Bozay, der Vertretungsprofessor am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln und Lehrbeauftragter an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist. 

Moderation: Uli Gellermann