23-10-2022 (17:00)
ErzählBar
Mehrfach hat Zazie da Paris in ihrem Leben das Rollenfach und die Genres gewechselt. Ihr facettenreicher Weg führt vom Tänzer am Pariser Montmartre über Theater-, Film- und Fernsehrollen bis zum Frankfurter Tatort. Als Solange Dymenzstein wurde sie in Montreuil geboren und wuchs in Frankreich und In Israel auf. Ab dem zwölften Lebensjahr erhielt sie eine Ballettausbildung an der Pariser Oper und arbeitete zwölf Jahre lang als klassische Tänzerin unter anderem bei Maurice Béjart im Alcazar. Ihre Gesangs- und Schauspielausbildung erhielt sie am Théatre École de Montreuil. Als sie nach Jahren des klassischen Tanzes genug von harter Disziplin hatte, wechselte sie in die Pariser Underground-Szene der Revuetheater. Dort entdeckte sie Peter Zadek und holte sie ans Théatre de l’Odeon in seine Inszenierung von „Maß für Maß“. Er war war es auch, sie als "Zazie de Paris" zu Beginn der achtziger Jahre nach Berlin mitbrachte. Hier spielte sie in seiner Fallada-Revue „Jeder stirbt für sich allein“ am Berliner Schiller-Theater, in „Der blaue Engel“ am Theater des Westens und in Joshua Sobols „Ghetto“ sowie in unzähligen weiteren Theaterinszenierungen und Solo-Programmen. Seit dieser Zeit gehört sie zum Kreis der Wahlberliner mit Wohnsitz in Charlottenburg und leicht lokalpatriotischen Anklängen.
Die Anzahl der Filme, in denen Zazie de Paris in größeren und kleineren Rollen mitgewirkt hat, ist lang. Seit 2015 spielt sie im Frankfurter Tatort die Freundin und Vermieterin Fanny von Paul Brix.
Der Wechsel von der Diva, die sie einst auch verkörperte, sei ihr nicht so schwer gefallen, denn, wie sie in einem Zeit-Interview mit leiser Ironie feststellt, „Falten erzählen mehr als Federn“.
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