"Ein Hochverräter? Die Pisaner Cantos und der Prozess gegen Ezra Pound. Ein LebensBild, vorgestellt von Jürgen Tomm

28-06-2016 (20:30)

Es gibt nur ein unscharfes Foto von dem Drahtkäfig unter freiem Himmel bei Pisa, in den amerikanische Befreiungstruppen im faschistischen Italien den Dichter Ezra Pound 1945 einsperrten, weil er über Radio Rom antiamerikanische, antisemitische und Mussolini verherrlichende Hetzreden gehalten hatte. In einem Hochverratsprozess 1946 in Amerika wurde er - wider besseres Wissen - für nicht zurechnungsfähig erklärt und verbrachte 12 Jahre in der Heilanstalt. Parallel zu den Propagandareden entstanden die Pisaner Cantos, große Gesänge, die Pound - wie schon sein früheres Werk -  als einen der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts auswiesen. Pound, geboren 1885 in Idaho, verbrachte die letzten Lebensjahre wieder in Italien. Von seinen Reden hat er sich nie distanziert.

Das LebensBild im Buchhändlerkeller verfolgt den Dichter von seinen literarischen Anfängen über die Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg bis zu seinem Tod 1972 in Venedig.

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