Gastveranstaltung: Jörg W. Gronius: Last Call. Ein Roman in Briefen.

28-02-2014 (20:30)

"Mach Dir keine Sorgen. Ich bin am Leben, ich lebe gut, gut und geruhsam. Es ist alles in Ordnung. Ich sitze am Meer und lausche dem Gesang der Musen.
Hier im Süden ist alles heiter. Jedenfalls die Menschen sind es und die Landschaft, der Wein und die Gespräche. Nicht, dass sie sorglos wären. Jeder weiß hier wie ich, was los ist. Aber im Grunde wissen auch diese Leutchen, dass die Zeit der Politik vorbei ist. Im Grunde leben wir hier wie überall: herabgesetzt. Man sieht zu, dass man abends sein Getränk auf dem Tisch hat und ein Stück Fleisch auf dem Grill." 

Bruno Wollmer, Deutschlands erfolgreichster Komödienautor, hat sich, von den eigenen Lustspielen übersättigt, ans Mittelmeer zurückgezogen. Zwischen April 2009 und August 2011 kommentiert Wollmer das private und das Weltgeschehen in Briefen an seinen Freund Richard. Darin steigert er sich von Klage in Zorn und Unheilsprophetie. Dabei schreibt er nur, was viele heute empfinden. Aber man muß schon Komödiant sein, um es wirklich in Worte zu fassen.

 Jörg W. Gronius, 1952 geboren, schreibt Texte über und für das Theater, vor allem Dramen und Libretti. Für die autobiographisch motivierte Romantrilogie "Ein Stück Malheur" (2000), "Der Junior" (2005) und "Plötzlich ging alles ganz schnell" (2007) erhielt er den Ben-Witter-Preis. 2012 erschienen von ihm "Horch" und "Die Farbe der Könige". Jörg W. Gronius lebt seit 2006 in Saarbrücken.

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