Hans Christoph Buch liest aus seinem Buch "Tunnel über der Spree - Traumpfade der Literatur"

25-04-2019 (20:30)

Unter dem von Theodor Fontane entlehnten Motto „Tunnel über der Spree“ hat Hans Christoph Buch seine feinen kleinen Literaturgeschichten zu einem feuilletonistischen Blütenreigen zusammengefaßt: Erzählungen und Essays, Porträts, Vignetten, Kurzgedichte, Briefe und gewitzte Notizen bilden eine Textsammlung, in der H. C. Buch Wegbereiter und Weggefährten, Apologeten und Antipoden Revue passieren läßt, ergänzt durch Geschichten über Goethe, Chamisso und Kafka. So erinnert er sich an einen Besuch bei Wolf Biermann in der Chausseestraße 131 kurz vor dessen Ausweisung aus der DDR („Det is allet history!“) und läßt H.C.Artmann „den poetischen Akt proklamieren“. Günter Grass beleuchtet er unter dem Motto „Der Nussknacker“ und bei Martin Walser verbringt er einen „Nachmittag eines 
Fauns“. 
Mit Humor und Witz führt er die LeserInnen ins Ost- und ins Westberlin der 1960er und 1970er Jahre und dokumentiert eine Schriftstellergeneration in einer Zeit, die nicht so weit entfernt ist, als dass nicht jede(r) eigene Erinnerungen an sie hat. Auch das macht den Reiz der Geschichten aus, dass sich die eigenen Erinnerungen mit denen des Autors verbinden und eine außergewöhnliche Zeit in all ihrer Zwiespältigkeit und Farbigkeit wiederauferstehen lassen.  

Hans Christoph Buch ist 1944 in Wetzlar geboren und lebt seit den sechziger Jahren in Berlin. Er ist Erzähler, Essayist und Reporter, den es immer wieder in Konfliktzonen in Afrika oder Süd- und Mittelamerika zieht. Im Mittelpunkt seiner zahlreichen Veröffentlichungen stehen eine Romantrilogie über Haiti, wo sein Großvater sich vor über hundert Jahren als Apotheker niederließ, sowie Reportagen aus diversen Kriegs- und Krisengebieten. 

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