„Ich bedaure, dass ich nicht sentimental bin“ Ein LebensBild von Anton Tschechow

10-08-2022 (20:00 - 21:30)

Präsentiert von Jürgen Tomm.

Er selbst glaubte, sein Werk würde ihn nur sieben Jahre lang überleben. Inzwischen ist er fast 120 Jahre lang tot, und ein Ende der Auseinandersetzung mit seinem dramatischen Werk auf den Bühnen der Welt ist nicht abzusehen. Bei keinem anderen Autor enthält die Wehmut so viel verzweifelte Hoffnung, die Menschen mögen es besser machen als diese verzagten, verkümmerten, resignierten und zugleich komischen Figuren. Und voller Träume selbst im Abschied sind auch Tschechows Romane, Skizzen und Erzählungen, lauter Meisterwerke der Charakterzeichnung, nicht zuletzt der Frauengestalten. 

Anton Pawlowitsch Tschechow, Arzt und Schriftsteller, wurde nur 44 Jahre alt, und keine seiner Hoffnungen hat sich erfüllt, nicht im alten Russland, und schon gar nicht unter Systemen, die sich den "neuen Menschen" zum Ziel setzten. Im Gegenteil: Sein radikaler Bericht über die zaristischen Straflager auf der Insel Sachalin hat nichts von der Aktualität weltweit verloren.

Zurück