28-11-2014 (20:30)
Textauswahl Marc Limpach. Till Schwabenbauer spielt Saxophon.
Gibt es eine politische Moral, auf die sich die Literatur verpflichten lässt? Muss ein Schriftsteller – oder darf er – parteiisch sein? Um diese Fragen stritten die beiden nach Paris exilierten deutschen Schriftsteller Ludwig Börne (1786-1837) und Heinrich Heine (1797-1856) jahrelang. Während Heine um ein überparteiliches Künstlertum bemüht war, verstand sich Börne als radikal-republikanischer Publizist. Er warf Heine Gesinnungswandel vor und forderte, ein Dichter habe im Freiheitskampf klare Position zu beziehen. Heine führte diese Fehde nach Börnes Tod in seiner berühmten Schmähschrift „Über Ludwig Börne“ fort.
Mit ihrem Streit nahmen Heine und Börne spätere Auseinander-setzungen über politische Moral in der Literatur und im Feuilleton vorweg, wie sie auch im 20. Jahrhundert vielfach ausgetragen wurden und auch heute immer wieder ausgetragen werden.
Hermann Treusch, geboren 1937 in Hessen, studierte Schauspiel an der Max Reinhardt-Schule in Berlin. Er war als Schauspieler und Regisseur u.a. am TaT in Frankfurt, an den Staatlichen Bühnen Berlins und Intendant der Freien Volksbühne in Westberlin, spielte außerdem in vielen Film- und Fernsehrollen.
Marc Limpach, geboren 1975 in Luxemburg, studierte zunächst Rechts-wissenschaften, dann Sprechunterricht und Rollenstudium am Escher Konservatorium. Er arbeitete mit unterschiedlichen Regisseuren, vor allem am TNL, bei den Ruhrfestspielen und am Kasemattentheater in Luxemburg, dessen Dramaturg er seit 2009 ist.