LebensBilder: "Abenteuer und Anarchie" . Der geheimnisvolle Schriftsteller B. Traven.

06-12-2016 (20:30)

Der Mann, der 1924 als „Torsvan“ im mexikanischen Ölhafen Tampico landete, hatte allen Grund, sich einen neuen Namen zu geben: Als „Red Marut“ hatte er in München die Zeitschrift „Ziegelbrenner“ herausgegeben und sich in der Münchner Räterepublik 1919 gegen die Reaktion engagiert. Die neuerliche Verwandlung aber machte den berüchtigten, steckbrieflich gesuchten deutschen Anarchisten weltberühmt:

Als der Schriftsteller B Traven wurde er zum literarischen Botschafter Mexikos: Er gab den armen Campensinos und den Petroleumarbeitern, den entrechteten Indianern und den Verstoßenen der Landstraße die  Stimme der Verzweiflung und der Rebellion. Er suchte nach der verschollenen Maya-Kultur, beschwor das Gesetz des Dschungels und schrieb einen Hymnus auf die Sonne. Berühmt und doch anonym, eine Rätselfigur der deutschen und der internationalen Literaturgeschichte – der geliebte Dichter der Armen Mexikos. Travens Werk ist weiter lebendig und – mit Blick auf Trumps Pläne einer Mauer gegen Einwanderung – aktueller den je.

Wilfried F. Schoeller, lange Jahre leitender Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks, Autor von Dokumentarfilmen und Biografien, zuletzt über Franz Marc, hat mit seiner Spurensuche vor Ort und in deutschen Archiven viel zur Aufklärung des Rätsels Traven beigetragen. Er und seiner ehemaliger SFB-Kollege Jürgen Tomm präsentieren ein „LebensBild“ unter dem Titel „Abenteuer und Anarchie“

 

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