Marica Bodrožić stellt ihr Buch "Mein weißer Frieden" vor.
Moderation: Lore Kleinert
Mein weißer Frieden
Die Liebe zu den Sternen, Erzählungen und Beglückungen des Südens bleibt
Marica Bodrožić auch im dörflichen Hessen erhalten, als sie das alte
Jugoslawien für immer verlässt und in die Nähe von Frankfurt zieht.
Selbst als in den 1990er Jahren der Krieg in ihrem Herkunftsland
ausbricht, bleibt sie dieser Liebe ungebrochen treu. Seitdem ist sie
häufig in ihre brutal zerrissene Herkunftsgegend zurückgereist, und in
diesem Buch erzählt sie von ihren gleichermaßen ethnologischen wie
empathischen Begegnungen mit Land und Leuten vor dem Ausbruch des
Krieges und danach. Sie beschreibt die mediterrane Welt, aber auch die
Verwüstungen, die der Bürgerkrieg hinterlassen hat. Dabei geht es ihr
immer auch um die Beschwörung der humanistischen Werte und um die
Hinwendung zum freien Menschen, der nur dann wirklich frei sein kann,
wenn er lernt, auch das Dunkle in seiner eigenen Geschichte zu sehen.
Marica Bodrožić wurde 1973 in Svib/ Dalmatien, dem heutigen Kroatien geboren. Sie lebt
seit 1983 in Deutschland und schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und
Essays. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien,
darunter den Förderpreis für Literatur von der Akademie der Künste in
Berlin, den Kulturpreis Deutsche Sprache und zuletzt für ihren Roman
"Kirschholz und alte Gefühle" den Preis der LiteraTour Nord, den
Kranichsteiner Literaturpreis und den Literaturpreis der Europäischen
Union. Marica Bodrožić lebt als freie Schriftstellerin in Berlin.