Marina Caba Rall liest aus ihrem Roman "Esperanza"

26-05-2016 (20:30)

Esperanza hat alle Wurzeln gekappt, kein Blick zurück. Das geht so lange gut, bis eines Tages ein fremder Mann vor ihrer Tür steht und sie aus vertrauten Augen ansieht. Vor Jahrzehnten hatte Esperanza Spanien verlassen, als Gastarbeiterin in Deutschland eine neue Heimat gefunden und eine Familie gegründet. Beinahe vergessen sind die Sprache ihrer Kindheit, Gerüche und Farben der Landschaft, die Armut, alle Erinnerungen, aller Schmerz. Über die Vergangenheit spricht Esperanza nie, aber als Juan in Berlin auftaucht, beginnt die Familie zu ahnen, dass Esperanza in Spanien vieles zurückgelassen hat. Esperanza macht sich, begleitet von ihrer Tochter, auf die Reise nach Spanien, um das Schweigen zu brechen und sich ihren Dämonen zu stellen.

Ein raffiniert gebauter Familienroman über die Abgründe der spanischen Geschichte im Bürgerkrieg und den Jahren unter Franco und danach und den Umgang mit den blinden Flecken der eigenen Biographie.

Marina Caba Rall wurde 1964 in Madrid geboren, kam zehnjährig nach Deutschland und wuchs in Tübingen auf. Nach ihrem Magisterabschluss in Geschichte, studierte sie Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Sie arbeitet für die Lateinamerika-Redaktion der Deutschen Welle TV und ist Drehbuchautorin und Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen. Esperanza ist ihr erster Roman

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