Michael Schneider liest aus seinem Roman "Ein zweites Leben"

19-05-2016 (20:30)

Fabian Fohrbeck, Professor für Kulturwissenschaften, verliert mit 62 Jahren den Boden unter den Füßen und droht zusammen zu brechen. Seine langjährige Frau und Seelenverwandte Dorothea ist überraschend gestorben und an der Universität droht ihm wegen Sparmaßnahmen die Stellenstreichung.  Er findet, zunächst widerwillig, in einer psychosomatischen Rehaklinik Aufnahme, um neue Kräfte zu sammeln. Unter dem Eindruck der Bekanntschaft mit seinen Mitpatienten, die abgekämpft, erschöpft, ausgebrannt wirken, beginnt er, das Leistungsdenken, die Selbstoptimierung und –ausbeutung und den Beschleunigungswahn nicht nur als unser Leben bestimmende, sondern vor allem als krank machende Faktoren unserer Zeit zu erkennen.

Mit scharfem Blick und großem Feingefühl, aber auch mit Witz und Ironie erzählt Michael Schneider von Abschied und Neubeginn, von Liebe und Trauer – und von einer Gesellschaft, die in ihrem eigenen Paradox gefangen ist: Allen Techniken zur Zeitersparnis zum Trotz, bleibt uns kaum Zeit, unser Leben lebenswert zu gestalten. „Eine wichtige Zeitproblem-Diagnose in Romanform“, urteilte Stephan Reinhardt und Uwe Timm schrieb: „„Ein Roman über Zeit und Zeitlichkeit, über eine große Liebe und einen jähen Verlust, und über die Zumutungen einer durchgetakteten Arbeitswelt, in der Selbstoptimierung und Selbstverlust nahe beieinander liegen.“

Michael Schneider stellt sein Buch in einem von ihm selbst performten magisch-musikalischen Rahmenprogramm vor.

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