23-07-2020 (20:30)
Gehorcht das Leben eines Menschen den Gesetzen eines
mathematischen Beweises?
Zwei Menschen sitzen sich in einem Verhörraum gegenüber. Dr. Gödeler wird des
Mordes verdächtigt, der Staatsanwalt will ihm ebenjenen Mord nachweisen. Doch
die Kontrolle über die Verhörsituation verschiebt sich unaufhörlich zugunsten
des Verdächtigen. Ein raffiniert konstruierter, spannungsreicher Roman,
literarisch vielfältig orchestriert, über Aufstieg und Fall eines
Mathematikgenies.
Martin Gödeler, Doktor der Mathematik, Nachhilfelehrer aus Stuttgart, wird verdächtigt, für das Verschwinden seiner Urlaubsbegleitung Susanne Melforsch verantwortlich zu sein. Ein junger Staatsanwalt möchte den Mathematiker unbedingt des Mordes überführen. Doch es kommt anders. Dr. Gödeler ist über die Maßen auskunftsfreudig. Was der Staatsanwalt zu hören bekommt, ist nicht weniger als die Lebensgeschichte des Verdächtigen. Ein Zahlengenie, dessen Leben stets von der Ekstase diktiert war, sei es in seinen Beziehungen zu Frauen, sei es im Aufgehen in der Mathematik. Als die Untersuchungshaft aufgehoben wird, verschwindet Martin Gödeler spurlos. Was bleibt, ist das Protokoll einer höchst eigentümlichen Existenz, eines Lebens zwischen Genialität und Verwahrlosung.
Michael Wildenhain ist 1958 in Berlin geboren, wo er auch heute lebt. Nach
einem Philosophie- und Informatikstudium engagierte er sich in der
Hausbesetzerszene - Stoff u. a. für seine ersten literarischen
Veröffentlichungen: »zum beispiel k.«, »Prinzenbad« und »Die kalte Haut der
Stadt«.
Für sein literarisches Schaffen wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem
Alfred-Döblin-Preis, dem Ernst-Willner-Preis, dem Stipendium der Villa Massimo sowie
dem London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds. »Das Lächeln der
Alligatoren« war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit
dem Brandenburger Kunstpreis ausgezeichnet.
Wildenhain schrieb mehrere Theaterstücke, von denen 2012 ein Auswahlband
erschienen ist.
Sein letzter Roman »Das Singen der Sirenen« erschien 2017 und war für den
Deutschen Buchpreis nominiert, 2018 würdigte das Literaturforum im Brecht-Haus
sein Gesamtwerk mit einem Symposium.
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