"Nach Auschwitz" Ein LebensBild von Theodor W. Adorno (2) präsentiert von Jürgen Tomm

01-10-2019 (20:30)

Im zweiten Teil des LebensBildes des Philosophen, Soziologen, Komponisten und Musikwissenschaftlers Theodor W. Adorno im Buchhändlerkeller geht es um die Zeit nach 1949, nach seiner Rückkehr aus dem amerikanischen Exil. Nun erst - Adorno war zugleich Mitdirektor des wiedergegründeten Instituts für Sozialforschung an der Frankfurter Universität geworden – veröffentlichte Adorno in den folgenden 20 Jahren fast sein gesamtes Werk. 

Mit Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie Vorträgen auch außerhalb Frankfurts und der Universität war er ein Medienstar der Kulturprogramme und wurde immer mehr zur Leitfigur einer Studentengeneration, die - wie er - den Weg der Bundesrepublik in einen ungehemmten Kapitalismus ablehnte. Das Verhältnis Adornos zu den Studenten schlug jedoch um, als die Studenten Hörsäle besetzten und Taten statt Reden forderten. 1968 eskalierte der Konflikt. Adorno nahm die Folgen der Aufregung nicht erst und starb noch im selben Jahr.

Inzwischen ist die Literatur über Adorno auf viele Regale angewachsen, Symposien und Tagungen finden statt – der Buchhändlerkeller kann nur einen bescheidenen Beitrag zu Leben und Werk dieser gerade auch innerhalb seiner eigenen Disziplin, der Soziologie, umstrittenen Persönlichkeit bieten. Im August jährte sich sein 50. Todestag.

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