30-09-2015 (20:30)
Der US-Amerikaners John Randow, 1945 als Befreier nach Berlin gekommen, reist Jahrzehnte später wieder in diese Stadt, um die verhasste Mauer zumindest in symbolträchtigen Aktionen ins Wanken zu bringen. Er wird zum »Mauerspringer«, wie in der Wirklichkeit John Runnings. Dabei gerät er unweigerlich in skurrile und tragische Verwicklungen. Die Geheimdienste, am Status quo interessiert, schicken den »Narren« zurück in die amerikanische Provinz. Dort erlebt Randow am Fernsehschirm endlich den Fall der Mauer.
Sigmar Schollak wurde 1930 in Berlin geboren und ist dort 2012 gestorben. Seine Eltern lebten ab 1933 in so genannter Mischehe und waren Repressalien ausgesetzt. Sigmar Schollak studierte Musik und war auch Musiker, arbeitete daneben aber auch als Journalist. Seit 1961 lebte er als freier Schriftsteller. 1982, zwei Jahre nach seinem Ausreiseantrag wegen der Biermann-Ausbürgerung, konnte er nach West-Berlin ausreisen. 2008 Mitglied des PEN-Zentrums. Er veröffentlichte bis 1980 vor allem im Kinderbuchverlag, u.a. die "Joshua-Trilogie" über die Bürgerrechtsbewegung in den USA (1969-73) und "Das Mädchen aus Harrys Straße" (1978, Neubearbeitung 2011). 1995 veröffentlichte er den autobiografischen Roman "Kallosch". Es folgten drei Bände mit Aphorismen, zuletzt "Der Kuss - ein Lippenbekenntnis" (2007) und - posthum - "Verkenne dich selbst" (2012).