04-02-2016 (20:30)
Kann man ein ganzes Land retten und gleichzeitig hoffnungslos verliebt sein? Anton Stövers Ehe ist zerbrochen, seine Affären sind vorbei, als Wissenschaftler ist er in der Sackgasse. Er will in Rom über Antonio Gramsci, die prägende Gestalt des italienischen Kommunismus forschen. Dort begegnet er einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Währenddessen beschäftigt er sich weiter mit der Vergangenheit. Der gebrechliche, fieberkranke Gramsci erholt sich in einem russischen Sanatorium. Er soll Italien vor der Machtübernahme Mussolinis bewahren, doch stattdessen verliebt er sich in eine russische Genossin. Nora Bossong erzählt mit feinem Sinn für das Absurde vom Konflikt zwischen den großen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine große Sache.
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Zuletzt erschienen im Hanser Verlag der Gedichtband „Sommer vor den Mauern“ (2012), der Roman „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (2012). Sie wurde mit dem Peter-Huchel-Preis und dem Kunstpreis Berlin ausgezeichnet.