Prof. Petro Rychlo spricht über Paul Celans Dichtung als Wunde und Mission

17-01-2020 (20:30)

Petro Rychlo ist in Cernowitz/Černivci in der heutigen Ukraine aufgewachsen und ist dort seit vielen Jahren Professor für fremdsprachige Literatur an der nationalen Jurij-Fedkowicz-Universität. Er ist ein gefragter Spezialist für die deutsch-jüdische Literatur der Bukowina bis zum 2. Weltkrieg und besonders für das Werk von Paul Celan. Er ist verantwortlich für die 10bändige deutsch-ukrainische Celan-Ausgabe.

In zwei bisherigen Vorträgen im Buchhändlerkeller hat Prof. Rychlo zum einen einen Überblick über die so erstaunlich reiche deutschsprachige Literatur der Bukowina gegeben,  die ja wahrhaftig nicht nur aus Paul Celan, Rose Ausländer und Selma Meerbaum-Eisinger bestand. Zum anderen analysierte er die Widerspiegelung der Liebesbeziehung von Paul Celan und Ingeborg Bachmann, die 1948 begann, als Celan 28 und sie 22 Jahre alt war, in ihrer beider Werk.

In dem dritten Vortag widmet sich Prof. Rychlo seinem eigentlichen wissenschaftlichen Schwerpunkt, dem dichterischen Werk Celans selbst, das Generationen von Literaturwissenschaftlern, Verlegern und Kritikern, nicht zuletzt aber von Leserinnen und Lesern beschäftigt und fasziniert.

Von Petro Rychlo stammen zahlreiche Übersetzungen deutschsprachiger Autoren ins Ukrainische (Georg Heym, Stephan Hermlin, Jura Soyfer, Ingeborg Bachmann, Reiner Kunze, Durs Grünbein, Jan Wagner und deutschsprachige Dichter aus der Bukowina). Er ist Herausgeber von Anthologien und Autor von Monographien. Er ist Mitglied des ukrainischen PEN-Clubs und einer der Begründer des Internationalen poetischen Festivals „Meridian Czernowitz“ und Georg-Dehio-Preis-Träger von 2015.

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