18-02-2016 (20:30)
Mit Der Kalte Robert Schindel führt uns nach seinem Roman "Gebürtig" erneut in den Österreichisch-Wiener Kosmos, diesmal den der "Waldheimjahre": Während der Skandal um den neuen Staatspräsidenten auf den Höhepunkt zutreibt, streift der Spanienveteran und KZ-Überlebende Edmund Fraul ruhelos durch Wien: Dem Lager nie entkommen, bis ins Mark kalt, kann er Gefühle nicht äußern, ja nicht einmal spüren. Bis er auf seinen Wanderungen durch Wien einem ehemaligen KZ-Aufseher begegnet und mit ihm ins Gespräch kommt: über Auschwitz.
"Der Kalte ist ein hervorragender Roman über Wien, aber auch ein Österreich-Panorama. Und ein Bericht über den Schmutz der Politik. Das abwesende Gute bleibt denkbar." Helmut Schödel, Süddeutsche Zeitung
Scharlachnatter (eine Wortfindung aus Oscar Wildes Salome) versammelt sowohl ausgreifende Poeme von großem Atem wie gnomisch verdichtete Verse. Es sind Zungengeburten, kunstvoll zur Welt gebracht und von zwiegeschlechtlichem Wesen: erotisch-musikalisch und durchsetzt von bitterer Lebenslust, geistesgegenwärtig und doch gedankenvoll, müde und schlaflos, hinhörend und stürmisch, bewölkt und immer auch sonnenklar – um nur einige der Gegensätze zu nennen, zwischen denen der Dichter ruhelos und rühmend seine Bahnen zieht …
"Man muss sich diesem Strom der Silben und Gedanken schlichtweg hingeben, den immerzu Bewegung und Vitalität durchdringen ... Indem Schindel zumeist mit Spannungen operiert, hält er die Gattung Lyrik auf einem energetischen Optimum." Björn Hayer, Neue Zürcher Zeitung
Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall bei Linz, ist Lyriker, Autor, Regisseur. Die Zeit des Nationalsozialismus überlebte er als Kind jüdischer Kommunisten in Wien. Er war Wortführer der radikalen Studentenbewegung Kommune Wien und Mitbegründer der Gruppe Hundsblume. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Erich-Fried-Preis (1993), dem Eduard-Mörike-Preis (2000), dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2007) und dem Heinrich-Mann-Preis (2014).