Ulrike Almut Sandig liest aus ihrem Gedichtband "ich bin ein Feld voller Raps verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt"

13-10-2016 (20:30)

„wir befinden uns tief in der Zukunft der Märchen / wir sind die Enkel unserer eigenen Vorstellungskraft.“ Ulrike Almut Sandigs Gedichte sind kunstvolle Ohrwürmer:  Angelehnt an die Grimm’schen Märchen , wurzeln sie fest in einer Gegenwart, die sie mit dem Echolot ihrer Verse erfasst. Wie die Fledermaus in einem ihrer Gedichte, die aus dem Laborfenster flog, nachdem man ihr beide Augen ausstach.

Mit dem Klangorgan ihrer ganz eigenen Stimme erfasst Ulrike Almut Sandig präzise die Untiefen zeitgeschichtlicher Unheimlichkeit und zeichnet den utopischen Gegenentwurf eines Heimatlandes, in dem der Mensch kein „Vieh ohn‘ Seele und Fell“ ist, sondern aufrecht sagen kann: „ich bin“.

Auch für Ulrike Almut Sandigs neuen Gedichtband  gilt: „Diese Gedichte überzeugen durch Sprachwitz, Selbstironie und Humor, philosophische Phantasie und ein emphatisches, dichterisches Selbstverständnis.“ Wulf Segebrecht, Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Ulrike Almut Sandig, 1979 in Großenhain geboren, wuchs in einem Pfarrhaushalt in Sachsen auf. Ihre Gedichte wurden vielfach verfilmt und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leonce-und-Lena-Preis 2009. Für ihre Sprechkonzerte und Hörstücke arbeitet sie eng mit Musikerinnen und Komponisten zusammen. Neben drei Gedichtbänden erschienen bisher zwei Hörbücher, die Erzählungen Flamingos (2010) und Buch gegen das Verschwinden (2015) sowie zahlreiche Hörspiele. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.  

Zurück