Vincent von Wroblewsky liest aus seiner Autobiografie „Vermutlich Deutscher”

19-09-2023 (20:00 - 21:30)

Ein Individualist zwischen den Nationen ...

Geboren 1939 in Frankreich als Sohn des jüdischen Kommunisten Ernst von Wroblewsky und seiner Frau Rose, bis 1933 Redaktionssekretärin im Ullstein-Verlag, kehrte Vincent von Wroblewsky 1950, im Alter von 11 Jahren, nach Deutschland zurück. Ziel war Berlin Ost, wo seine Mutter als überzeugte Kommunistin am Wiederaufbau von Ost-Deutschland mitwirkte. Zum ersten Mal in Deutschland musste Vincent von Wroblewsky zunächst die deutsche Sprache erlernen. Bereits als 17-jähriger absolvierte er die staatliche Prüfung zum Übersetzer aus dem Französischen und trat nur wenig später seine erste Reise als offizieller Übersetzer einer ostdeutschen Delegation an. Später promovierte Wroblewsky über Sartre und war neben seiner Funktion als Wissenschaftler am Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften immer wieder als Übersetzer im Auftrag der DDR im Ausland unterwegs.

Das Porträt eines Individualisten und sein Werdegang inmitten der bisweilen absurden Mechanismen der DDR.                               

Vincent von Wroblewsky, Jg. 1939, ist Philosoph und Romanist und zugleich renommierter Simultandolmetscher und Übersetzer, u.a. von Simone de Beauvoir, Julia Kristeva und Jean-Jacques Rousseau. Seit den 1990er Jahren ist er der Herausgeber und Übersetzer des Werks von Jean-Paul Sartre und außerdem Präsident der deutschen Sartre-Gesellschaft. Für den Merlin Verlag übersetzte er von Boualem Sansal die Romane „2084 oder Das Ende der Welt” und „Der Zug nach Erlingen”.

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