Wiedergelesen: Gabriele Tergit (1894-1982) Mit Gerold Ducke und Anna Dieterich

11-10-2016 (20:30)

Die geborene Berlinerin Gabriele Tergit war in den 1920er Jahren eine viel gelesene Feuilletonistin in den großen liberalen Blättern der Weimarer Republik. Sie schrieb Berliner Gesellschaftsreportagen mit Anmut und Witz und nicht ohne Bissigkeit. Ihre besondere Spezialität waren Gerichtsreportagen, denn Gerichtsverhandlungen, davon war sie überzeugt, sagen viel über die soziale Situation einer Zeit aus. So war sie war dabei, als Hitler zum ersten Mal in Moabit vor Gericht stand. Ihr zeitkritischer Roman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ machte sie 1931 schlagartig auch als Schriftstellerin berühmt. Gabriele Tergit emigrierte 1933 unfreiwillig, zuerst nach Palästina, dann nach London. Nach 1945 konnte sie nicht wieder an ihre Erfolge anknüpfen. Ihr letztes Werk war ihre Autobiografie „Etwas Seltenes überhaupt“, die 1983 posthum erschien. Ein deutsch-jüdisches Schicksal, erlebt und erlitten vor allem in Berlin.

An diesem Abend wird an Gabriele Tergit mit einer Lesung aus ihrem Werk, eingebettet in ihre Biographie, erinnert.

Anna Dieterich studierte Sprechwissenschaft in Halle und Schauspiel in Wien; sie arbeitet als Sprecherin für Rundfunk und Fernsehen und hatte Engagements u. a. an Theatern in Berlin, Wien, Heilbronn und Frankfurt/Oder.

Gerold Ducke studierte Pädagogik, Philosophie und Germanistik in Braunschweig und Berlin, arbeitet als Dozent für Erwachsenenbildung und veröffentlichte u. a. eine Biographie zu Curt Bois.

 

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