08-02-2024 (20:00 - 21:30)
Gastveranstaltung
In 33 Annäherungen zeichnet die Autorin Sabine Zurmühl ein differenzierteres Bild der heute vorwiegend mit Antisemitismus und künstlerischem Starrsinn assoziierten Cosima Wagner. Deren langes, sich Skandalen aussetzendes Leben ist mit vielen Brüchen und dem Wechsel der Aufenthalte und Sprachen durchzogen. Die mit dem Dirigenten Hans von Bülow verheiratete Tochter des Starpianisten Franz Liszt und der französischen Hochadeligen Marie d’Agoult entscheidet sich frei und mutig zum skandalisierten Liebesverhältnis mit Richard Wagner, schützt und stützt den Komponisten bei seinem Weg zur Anerkennung. Nach Wagners Tod etabliert sie die Bayreuther Festspiele und schreibt damit Theatergeschichte. Mit ihrer Leidenschaft, ihrer Selbständigkeit, ihrer Hartnäckigkeit und ihrer unbeirrbaren Klarheit als Person des öffentlichen Interesses lebte Cosima Wagner ein provokantes und auf ihre Weise selbstbestimmtes Leben jenseits vorgegebener Regeln und Normen.
Sabine Zurmühl ist Gerrmanistin, Romanistin und Theaterwissenschaftlerin. Ihr Volontariat absolvierte sie beim RIAS Berlin und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). Seit 1973 engagiert sich Zurmühl feministisch. 1976 gründete sie gemeinsam mit anderen Frauen die feministische Frauenzeitschrift Courage. Derzeit ist sie als Publizistin und Dozentin frei tätig.