Elisabeth Schneider liest aus ihrem Roman „Nach dem Wassertag”

22-02-2024 (20:00 - 21:30)

Moderation: Petra Fléing

Maria Wenzel ist zwölf Jahre alt, als die Drina das deutsch-protestantische Dorf Franz-Josefsfeld überschwemmt. Nach dem „Wassertag“ liegt ihr Zuhause in Trümmern. Mit der Schule ist für das lernfreudige Mädchen Schluss. Arbeiten heißt es jetzt für sie, den Vater, die fünf Brüder und das Vieh versorgen. 
Auf ihrem weiteren Lebensweg versucht Maria sich aus den Fesseln von Kirche und Gesellschaft zu lösen. Sie erlebt Eintracht und Gewalt in der Ehe ebenso wie in dem multi-konfessionellen Vielvölkerstaat Bosnien-Herzegowina. In der Hoffnung auf ein besseres Leben bricht sie schließlich mit Mann und Kindern nach Hamburg auf. 
Elisabeth Schneider erzählt die bewegende Geschichte von Marias Lebensweg in klarer, einfühlsamer Sprache. Dabei zeichnet sie ein Bild Bosniens in Zeiten des politisch-gesell-schaftlichen Umbruchs. Nach dem Wassertag ist ein sorgfältig recherchierter Roman, dessen Lektüre bereichert. Er macht Geschichte ausdrucksstark lebendig. Die Thematik - Herkunft und Migration, ethnische und religiöse Vielfalt, der Kampf einer Frau für Bildung und Freiheit - hält uns einen Spiegel vor. Am Ende stellt sich die Frage, ob das alles nur Vergangenheit ist. 
Elisabeth Schneider (geboren in Hamburg) ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin. Sie war als Redakteurin für die TAZ tätig, übersetzte Jugendbücher und schrieb Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte. Nach dem Wassertag ist ihr erster Roman.

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