Wiederkehr. Reisen zu Johannes Bobrowski von Volker Koepp

22-05-2024 (20:00)

Moderation: Jürgen Tomm

Der Film „Wiederkehr“ entführt auf eine Reise in das Gebiet zu beiden Seiten der Memel, die heute EU-Litauen von der russischen Exklave um Kaliningrad/Königsberg trennt. Er ist einer von fast 20 Dokumentarfilmen, die Volker Koepp (geboren 1944 in Stettin) seit den 70er Jahren entlang der östlichen Ostsee und der großen östlichen Ströme gedreht hat: Das Zusammenleben der Völker in jenen Grenzgebieten, die Deutschen und der europäische Osten, Kindheit, Verlust, Schuld und Hoffnung, Landschaften und Menschen, Gegenwart und Vergangenheit. 

Damit nehmen Koepps Filme immer wieder auch die zentralen Motive und Themen des Dichters Johannes Bobrowski auf, der 1917 in Tilsit, dem heutigen Sovetsk, im ostpreußischen Memelland geboren wurde. Später verlief hier die deutsch-litauische Grenze. 

Bobrowski lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin-Friedrichshagen und wurde 1961 mit seinem Gedichtband "Sarmatische Zeit" auch im Westen bekannt. Für „Schattenland Ströme“ erhielt er 1962 den Preis der Gruppe 47, es folgten weitere Gedichte, Erzählungen und die Romane „Levins Mühle“ und „Litauische Claviere“. Bobrowski starb 1965, nur 48 Jahre alt.

„Wiederkehr” ist nicht nur eine Hommage an Johannes Bobrowski, der Film handelt auch von der aktuellen politischen Situation in dieser seit jeher von Kriegen heimgesuchten Region.

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